Herkunft – Heimat – Wurzeln

Herkunft - Heimat – Wurzeln

Wie wir wurden, was wir sind

von Erwin Kreim

Im ersten Teil des Buches beschreibt der Autor die beschwerliche Spurensuche nach seinen väterlichen Vorfahren und macht dabei nicht vorhersehbare Entdeckungen. Kirchenbucheinträge der Vorfahren wurden ergänzt (gefälscht), damit der im Dritten Reich geforderte Arier-Nachweis „sauber“ war.

Wenn aber im 18. Und 19. Jahrhundert mehr als 20 % der Bevölkerung ohne festen Wohnsitz waren, stellt sich die Frage, wie haben sie gelebt und warum wurden sie nicht sesshaft?

Im Gemeindearchiv von Heubach im Odenwald befindet sich ein Aktenbündel der Familie Kreim für den Zeitraum 1825 – 1859. Es ist ein besonderer Glücksfall für  Ahnenforscher und Erforscher der Ortsgeschichte, einen umfassenden Schriftverkehr über einen so langen Zeitraum zu finden, der das Bemühen der Gemeinde beschreibt, Fremde aus dem Ort fernzuhalten.

Eine 50-jährige schreibunkundige Witwe, kämpft 35 Jahre lang um die Aufnahme ihrer Familie als Ortsbürger. Ortsbürger sein, bedeutet, gewisse Rechte zu haben, z.B. das Recht, im nahen Wald Holz zum Heizen und Kochen holen zu dürfen.

Wie in einem „Zeitkasten“ werden die schwierigen Lebensumstände rechtloser Menschen dokumentiert. Obwohl bettelarm, erlebt die Protagonistin im damals hohen Alter von 84 Jahren, dass es ihrem Enkel endlich gelingt, als Ortsbürger aufgenommen zu werden.

Es ist die Dokumentation des harten Lebens einer starken, zielstrebigen Frau.

Im 2. und 3. Teil wird beschrieben, was uns neben den Vorfahren (Herkunft) werden lässt, was wir sind: Heimat und Wurzeln.

Es wird deutlich, dass „jeder Mensch einen Ort der Geborgenheit, der Verbindlichkeit und des Vertrauens benötigt und unsere Wurzeln und die Herkunft uns mehr prägen als wir mitunter vermuten.“ (Joachim Ruppert, Bürgermeister der Stadt Groß Umstadt“